Urbane Gärten
Projekten
'Forschen für Wildbienen'
In Gärten agieren Bürger:innen mit ihrer Gärtnerischen Praxis als wichtige Akteure des urbanen Naturschutzes. Für die Unterstützung von Gärtner:innen im evidenzbasierten urbanen Naturschutz fehlt jedoch Forschung, welche die Rolle der Gärtner:innen in Bezug auf ihrer gärtnerischen Praxis, ihr Interesse und ihr Motivation einbezieht. Ziel des Projekts ist es, in einem interdisziplinären Ansatz evidenzbasierte, praxisorientierte Empfehlungen für den Naturschutz, z.B. Wildbienenschutz in urbanen Gemeinschaftsgärten zu entwickeln. In der Verbindung stadtökologischer Forschung und Bürgerforschung (Citizen Science), sollen Maßnahmen für die gärtnerische Praxis in Berlin und München hervorgehen. Die Ergebnisse werden zielgruppengerecht als Empfehlungen für Gärtner:innen, Politik, Stadtplanung und Naturschutz veröffentlicht und verbreitet.
Die Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen und Gärtner:innen soll über die gemeinsame wissenschaftliche Forschung hinaus das Interesse und die Motivation der Stadtbewohner:innen für den Naturschutz fördern und die Ökologie von Gärten für Wissenschaft fördern. Daher werden zusätzlich unterschiedliche Methoden der Bürgerforschung und deren Einfluss auf evidenzbasierten urbanen Naturschutz untersucht.
Es soll untersucht werden ob und wie Gartenmerkmalen und gärtnerischen Praktiken, die Wildbienenvielfalt fördert und deren Bestäubungseffiziens unterstützen können.
Im Laufe der Saison beobachten Gärtner:innen in ihren Gemeinschaftsgärten die Bestäubung an ausgewählten Tomaten-, Kürbis-, Paprika und/oder Erdbeerpflanzen. Sie dokumentieren, wann Ihre Pflanze 1) blüht, 2) bestäubt ist und 3) Früchte trägt. Bei der Ernte maßen sie die Größe der Früchte.
Wissenschaftler:innen der TU München beobachteten in diesen Gärten Wildbestäuber und dokumentierten die Beschaffenheit der verschiedenen Gärten. Hier werden Gartenmerkmale wie die Pflanzen- (ink. Sträucher und Bäume), Boden-, und Klimamerkmale monatlich systematisch dokumentiert.
Wissenschaftler:innen des Museum für Naturkunde werden die sozialen Aspekte des Projekts für die Teilnehmer untersuchen und werden einem Fotoprojekt um das Wachstum der Pflanzen zu begleiten leiten.
Unsere Pilotprojekt in Berlin wird fortgesetzt und 2021 auf München ausgeweitet. Die ökologische Forschung finden in ca. 15 Gemeinschaftsgärten in Berlin und ca. 15 Gemeinschaftsgärten in München statt.
Haben Sie Fragen zum Projekt? Interessiert an einer Teilnahme oder bereits angemeldet? Bitte senden Sie eine E-Mail an: garten[at]tum.de
Hier sind einige kurze Videos, in denen Sie mehr über unsere Forschung erfahren können!
Wer wir sind: https://youtu.be/Q1vk5w6xH78
Was Sie von uns bekommen: https://youtu.be/2ZYEYjc_irU
Wie es funktioniert: https://www.youtube.com/watch?v=iGI4DtwBeQY
Das Projekt ist durch die HEIDEHOF STIFTUNG gefördert.
Wespen und Hornissen in urbanen Gärten
Wespen und Hornissen jagen andere Arthropoden um Ihre Larven mit Protein zu füttern. Dadurch leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle von landwirtschaftlichen Schädlingen wie Lepidoptera Larven und andere herbivore Insekten. Es ist anzunehmen, dass Wespen und Hornissen auch in urbanen Gärten einen erheblichen Beitrag zur Schädlingskontrolle beitragen und ihre Anwesenheit wirkt sich förderlich auf den Ertrag der Gärtner*innen auswirkt. Viele Wespen- und Hornissenarten sind zudem bedroht, ihre Nester dürfen nicht oder nur unter strengen Auflagen entfernt bzw. umgesiedelt werden. Heimische Wespen sind im Vergleich zu bestäubenden Insekten wie Honig- und Wildbienen kaum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Wir wissen daher sehr wenig über den Einfluss verschiedener Ökosystemfaktoren auf die Fitness von Wespenstaaten. Ziel dieses Projektteils ist es folgende Frage zu beantworten: Welche biotischen und abiotischen Faktoren in urbanen Gärten beeinflussen die Fitness von heimischen Wespenarten? In Folgeprojekten möchten wir zudem die Frage beantworten inwiefern soziale Wespen als natürliche Schädlingskontrolleure in der urbanen Landwirtschaft eingesetzt werden können.
Leitung & Kontakt: Julia Schmack, j.schmack@tum.de
Förderung: Heidehof Stiftung